Bericht vom 1. Clean-Language-Symposium für Körperarbeit
„Mit dem Körper im Gespräch“

Gemeinsam Worte ertasten

Wir haben schon Einiges auf die Beine gestellt … als Team, das sich für Clean Language in deutscher Sprache in der Körperarbeit begeistert. Und wir spüren, wie die Verbundenheit und der Kontakt auf diese Art in ein Leuchten kommt. „Wie ein Springbrunnen von guten Ideen, der ganz von allein fließt“, sagt Barbara Murakami. „So – zack – direkte Kommunikation; du fühlst dich sofort aufgehoben. Das hat mich sehr berührt!“, sagt Philipp Walz über unser gemeinsam gestaltetes Symposium.

Am 6./7. Oktober 2023 haben wir uns im IKT getroffen: in den großzügigen und gut ausgestatteten Räumen des Instituts für Komplementärthearpie in Rapperswil am Zürichsee. Insgesamt dreiundzwanzig Menschen, darunter unser Team von sechs Experten, aus verschiedenen Disziplinen der Körperarbeit – Shiatsu, Cranio, Yoga-Therapie, Hypnotherapie, Feldenkrais, und mehr – haben gemeinsam zu Clean Language und der Sprache aus dem Körper geforscht, gespürt, gelernt. „Sechs Menschen, die gemeinsam den Raum halten; das macht wirklich einen großen Unterschied“, sagt Nick Pole über unser Team. Unter den Symposiumsteilnehmern waren sowohl Erfahrene als auch Neulinge im Bereich Clean Language.

Es gab viele, auch parallel laufende Workshops, offene Austauschrunden und natürlich genügend Fragen zum Hineinspüren in die eigene Wahrheit, die sich im Körper findet. Das ist schließlich der Kern von Clean Language; genauso wie die Art des Zuhörens in der klaren Haltung des Anfängergeistes und die sehr reduzierten, simplen Clean-Fragen.

Workshop-Themen waren beispielsweise „Symbole/ Von der Metapher zur Wandlungsphase“, „Haltung und Kraft der Sprache“, „Clean Language und Berührung“, „5 Clean-Basisfragen anwenden“, „Primärworte – Trittsteine in die einzigartige non-verbale Welt des Klienten“, „Selbstwahrnehmung und authentisches Mitteilen im CL“, „Clean Space – mit dem Körperwissen im Raum“, „Was mache ich, wenn ich mit Clean Language nicht weiterkomme?“ Damit konnten wir unterschiedlichste Herangehensweisen an die Worte in der Körperarbeit ausprobieren. Clean-Fragen können zur eigenen Reflexion genutzt werden; den verbalen Kontakt zwischen Klientin und Therapeutin während der Körperarbeit stärken; die Klientin zur führenden Kraft in der Behandlung werden lassen … Und neben den vielen Möglichkeiten Clean Language zu nutzen, haben wir auch die Grenzen dieser Methode erspürt. Mitunter kann die öffnende Wirkung der Clean Language unser Gegenüber auch überfordern oder einer Situation nicht angemessen sein.

Insgesamt ist Clean Language ein Weg, der unser Gespräch in der Praxis und auch unsere Einstellung zur Körperarbeit und zu unseren Klienten grundlegend verändert.
Für mich ist die Vielfalt an Menschen, an Erfahrung und die Neugierde, die im Symposium zusammenkam etwas ausgesprochen Besonderes. Manche Therapeuten arbeiten hauptsächlich mit Berührung, andere durch Anleitung; es gibt Arbeit in Gruppen, eins-zu-eins oder allein mit sich. Da wir im Clean Language diese Raum gebende und nicht bewertende Haltung kennen, schien es besonders leicht, diesen Reichtum zusammenzubringen und einander sehr frei und nahbar zu begegnen. Wir haben die Worte hervorgeholt, die im Körper schwingen, die aus der Resonanz entstehen.

„Es ist die Natur von Clean Language, dass es Barrieren senkt, einen echten Austausch und authentische Begegnungen ermöglicht.“, sagt Yves Bruggmann dazu.
Und weil wir wissen: Es wird weitergehen!, hier noch Claudia Per: „Es ist wie ein Frühlingsmorgen und der Klang der Vögel und des Windes, welche uns im Innersten etwas Freudiges erahnen lassen. Vorfreude in der Brust … auf das Kommende.“

Artikel von Maria Illgen erschienen im GSD Shiatsu Journal No. 114; 2023

Clean-Language-Symposium für Körperarbeit
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